Schockstarre beim VfB Eichstätt in der vierten Minute der Nachspielzeit. Beim Stande von 0:0 zeigt Schiedsrichter Assad Nouhoum nach einem vermeintlichen Foulspiel von Sebastian Graßl auf den Elfmeterpunkt. Marco Raimondo Metzger tritt zum Strafstoß an, VfB-Keeper Felix Junghan ahnt die Ecke, wehrt ab und der Schlusspfiff ertönt. Von der Schockstarre erlöst jubelt die gesamte Mannschaft und "begräbt" Hexer Junghan unter sich. Mit einem Punktgewinn können der gesamte VfB-Tross, Spieler, Trainerteam und elf Fans die 271 km lange Heimreise antreten. Schagg Zieglwalner bringt uns um 01.20 Uhr sicher nach Hause.
Die Abfahrt erfolgte um 13.00 Uhr am VfB-Heim. Ohne Stau und einer langen Brotzeitpause erreichen wir bereits gegen 17.20 Uhr das ehemalige Zweitligastadion "Am Schönbusch" in Aschaffenburg. Verzichten muss der VfB zusätzlich auf den gelbgesperrten Johannes Fiedler und das Trainerteam um Markus Mattes überrascht bei der Aufstellung. Der genese Sebastian Graßl ersetzt Fiedler, während Christian Heinloth und Fabian Neumeyer auch in der Startelf stehen. Fabio Pirner und Dominik N`gatie sitzen nur auf der Bank.
Die Fünferkette hat sich bewährt und auch Aschaffenburg tut sich zu Beginn schwer Chancen zu kreieren. Dreh- und Angelpunkt bei den Gastgebern ist der wendige und trickreiche Clay Verkaj. Besonders bei Standardsituationen lässt er seine Klasse aufblitzen. Die erste gute Möglichkeit hat aber der VfB und Florian Lamprecht zwingt den ehemaligen Zweitligakeeper Max Grün zu einer Glanzparade. Aschaffenburg erhöht das Tempo und der VfB wackelt. Ein toller Schuss von Verkaj klatscht nur an die Latte, Junghan pariert glänzend gegen Daniel Cheron und auch bei einem Freistoß von Benjamin Baier ist Junghan rechtzeitig unten. Torlos geht es in die Kabinen.
Aschaffenburg bleibt überlegen und kommt nur über die Standards zu Chancen. Gefährlich fliegen die Eckbälle und weiten Einwürfe in den Strafraum des VfB, aber mit vereinten Kräften und auch dem notwendigen Glück kann ein Rückstand verhindert werden. Nach gut einer Stunde verlässt Neumeyer das Spielfeld und N`gatie soll mit seiner Schnelligkeit für Entlastung und Torgefahr sorgen. In der Schlussviertelstunde, Aschaffenburg verliert immer mehr die Linie, scheint die Taktik des VfB aufzugehen. Graßl passt in den Lauf von Julian Kügel, hart bedrängt rutscht dieser beim Torschuss weg und trifft nur den Außenpfosten. Fast im Gegenzug klärt erneut Junghan gegen Elias Niesigk und es lufen bereits die letzten Minuten. Endlich kann N`gatie seine Schnelligkeit ausspielen, scheitert aber am Reflex von Max Grün, der mit einer Fußabwehr zur Stelle ist.
Ein letzter Angriff der Aschaffenburger. Das Leder wird an die Grundlinie für Felix Metzler durchgesteckt, Graßl trifft Ball und Gegner und zum Entsetzen gibt es Elfmeter. Der gefeierte "Held", Felix Junghan, bleibt beim folgenden Interview ganz gelassen: "Vor Jahren habe ich mit Marco Raimondo Metzger beim 1. FC Kaiserslautern zusammengespielt und wir kennen uns dadurch sehr sehr gut. Vielleicht war das der entscheidende Vorteil für mich. Ich freue mich mehr mit der Mannschaft über den verdienten Punktgewinn, als über den gehaltenen Elfmeter."
Das Fazit von Markus Mattes fiel nicht überschwenglich aus: "Es wäre sehr bitter gewesen hier durch einen fragwürdigen Elfmeter noch zu verlieren. Spielerisch war unsere Leistung nicht gut und eigentlich zu wenig. Aber mit Kampf und Leidenschaft haben sich die Jungs diesen Punkt sicherlich verdient."
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