360 Zuschauer kamen zum "Nachbarschaftsduell" in der Regionalliga Bayern in das Georg-Weber-Stadion und sahen ein 1:1 (0:1) zwischen dem TSV Rain und dem VfB Eichstätt. Aus Sicht der Gastgeber war dieser eine Punkt im Abstiegskampf wohl zu wenig, während der VfB trotz erheblicher personeller Probleme damit durchaus zufrieden sein konnte.
Christian Krzyzanowski, Trainer des TSV Rain, war dennoch voll des Lobes mit der Leistung seiner Mannschaft: "Nach einer durchwachsenen Leistung in der ersten Halbzeit haben wir uns enorm gesteigert und hätten das Spiel auch noch gewinnen können. Wir haben jetzt zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und sind auf einem guten Weg die Regionalliga zu halten."
Markus Mattes wollte da nicht widersprechen: "Wir hatten nach der Pause wenig entgegenzusetzen und vertrauten wohl zu sehr auch im vierten Spiel in Folge kein Gegentor zu kassieren. Wir können mit dem einen Punkt gut leben."
Während die Gastgeber bis auf Stefan Müller in Bestbesetzung antreten konnten, musste der VfB neben den Langzeitverletzten auch auf Tobias Stoßberger, Teoman Akmestanli und Julian Kügel verzichten. Dafür stand Johannes Kraus wieder zur Verfügung, der sich Anfang Februar einen Muskelbündelriss zugezogen hatte.
Der VfB hatte mit Dominik N`gatie nur einen Angreifer aufgeboten. Schon beim Anpfiff von Schiedsrichter Andre Denzlein konnte man die taktische Ausrichtung beider Mannschaften erkennen. "Safety first" - will heißen 5 - 4 -1! Die ersten Akzente setzte gleich der VfB und einen ersten kleinen Aufreger gab es unmittelbar nach dem Anstoß. Das Leder wurde auf Dominik N`gatie durchgesteckt, Dominik Bobinger ging dazwischen und Denzlein entschied auf Eckball, wobei sich der VfB auch einen Strafstoß hätte vorstellen können. Rain wurde erstmals in der 8. Minute gefährlich, als der auffällige Fadhel Morou den in halbrechter Position lauernden Jonas Greppmeir bediente, doch dessen Schuss ging knapp am langen Eck vorbei.
Den ersten Fehler der Gastgeber nützte der VfB gleich mit dem Führungstreffer aus. An der Mittellinie konnte Florian Lamprecht einen Querpass abfangen, die Rainer Abwehr war zu weit aufgerückt und das Zuspiel von Lamprecht schloss Fabio Pirner mit einem gefühlvollen Heber über Torhüter Johann Hipper mit dem 0:1 ab (12.). Eine Reaktion der Gastgeber blieb zunächst aus und Philipp Federl vergab die große Möglichkeit auf 0:2 zu erhöhen. Nach einer Flanke von Sebastian Graßl kam Federl sträflich frei aus 8 Metern zum Kopfball, brachte jedoch keinen Druck hinter den Ball und Hipper konnte abwehren (27.). Erst zum Ende der ersten Hälfte wurden die Aktionen der Gastgeber druckvoller. Glück hatte der VfB, als eine Freistoßverlängerung beim aufgerückten Bobinger landete, der sich jedoch im strafbaren Abseits befand und der Treffer keine Anerkennung fand (44.).
Unverändert kamen beide Mannschaften zur zweiten Halbzeit aus den Kabinen. Mit dem Unterschied, dass die Gastgeber nun mit aller Macht auf den Ausgleich drängten. Bis auf wenige Ausnahmen ließ die Abwehr des VfB kaum etwas zu. Die sich bietenden Möglichkeiten zum schnellen Gegenangriff verpufften meist im Ansatz. Als Greppmair von Johannes Müller im Strafraum angespielt wurde, konnte Felix Junghan seinen kurz angesetzten Schuss erfolgreich abwehren. Machtlos war Junghan allerdings in der 72. Minute und vorausging ein Fehlpass Höhe der Mittellinie. Graßl leitete einen Konter ein, sein Zuspiel auf Lamprecht wurde abgefangen und Rain nützte den Freiraum auf der rechten Abwehrseite des VfB eiskalt aus. Arif Ekin drang in den Strafraum ein, Graßl kam beim Abwehrversuch zu spät und die Hereingabe von Ekin setzte Greppmair mit seinem 10. Saisontreffer direkt aus sieben Metern in die Maschen zum 1:1. Das erste Gegentor für Felix Junghan nach 347 Spielminuten (1:4 in der 85. Minute bei der SpVgg Bayreuth).
Rain wollte jetzt auch noch den Sieg und erneut war es der ehemalige Ausgsburger Greppmair der mit einem Kopfball fast Junghan überraschte und den Lattenabpraller köpfte Greppmair neben das Tor. (81.). Drei Minuten später rettete Junghan das Unentschieden, als er einen gefährlichen Schuss von Müller mit einer tollen Parade zur Ecke abwehren konnte. In der Schlussphase befreite sich der VfB vom Angriffsdruck der Gastgeber. Kam auch noch zu drei gefährlichen Standardsituationen, aber ein Auswärtssieg wäre an diesem Tag doch des Guten zu viel gewesen.
Markus Mattes hofft natürlich, dass zumindest Angreifer Julian Kügel in den kommenden Spielen wieder mitwirken kann: "Am Mittwoch gegen Greuther Fürth II (18.00 Uhr), am Ostersamstag gegen SC Eltersdorf (14.00 Uhr) und dann wieder Mittwoch gegen den TSV Buchbach (18.00 Uhr) haben wir jetzt drei Heimspiele hintereinander und können den endgültigen Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Die Rückkehr von Julian Kügel nach seinem Außenbandanriss würde uns natürlich sehr gut tun. Auch bei Teoman Akmestanli besteht die Hoffnung auf einen Einsatz.2
VfB: Junghan - Lamprecht, Waffler, Kraus, Trslic, Oehler - Graßl, Federl, Pirner, Fiedler (78. Neumayer) - N`gatie (90. Mayer)
TSV Rain: Hipper, Bobinger, Triebel, Gerlspeck, Della Schiava (88. Härtel), Cosic (82. Bischofberger), Mayer, Müller, Greppmair (90. Widemann), Ekin (80. Schröder), Morou (66. Kurtishaj)
SR: Andre Denzlein
Zuschauer: 360
Gelbe Karten:
VfB: Trslic, N`gatie - Rain: Bobinger, Triebel, Greppmair
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