Eine deutliche 4:0 (3:0) Niederlage musste der VfB Eichstätt beim Südwest Regionalligisten VfR Aalen hinnehmen. Bereits am kommenden Mittwoch fällt im Südwesten der Startschuss für die Saison 2020/2021, während man in Bayern weiterhin zur Testspiele ohne Zuschauer bestreiten darf.
VfB-Trainer Markus Mattes nahm die deutliche Niederlage äußerlich gelassen: "So weit ich mich erinnere haben wir zuletzt im Spiel beim TSV 1860 München mehr als drei Gegentore hinnehmen müssen (0:5 im Grünwalder Stadion/Saison 2017/18 am 14.04.2018). Aalen trainiert unter Profibedingungen und der Spielerkader besitzt reichlich Erfahrung. Für uns war es ein Testspiel, das hätte besser laufen können. Man muss aber auch zugeben, dass wir nach den Abgängen von Marcel Schelle, Felix Göttlicher, Adrian Istrefi, Niklas Reutelhuber und Benni Schmidramsl deutlich an Qualität und Tiefe im Kader verloren haben. Bei den Gegentoren haben wir durch individuelle Fehler nachgeholfen."
In Baden-Württemberg sind bis zu 500 Zuschauer erlaubt. Exakt 163 zahlende Fans - 15 Ordner und ein Beamter des Gesundheitsamtes verloren sich in der Ostalb Arena, die 15000 Plätze zur Verfügung hat und zuletzt in der Zweitligasaison 2014/15 der Aalener ausverkauft war.
Während Aalens Trainer Roland Seitz seine vermeintliche beste Formation auf das sehr gepflegte Spielfeld schickte, nahm Mattes doch einige Umstellungen vor. So begann Ardid Topalaj in der Innenverteidigung neben Jakob Zitzelsberger, Arjon Kryeziu begann im Mittelfeld und den Angriff bildeten Julian Kügel, Fabian Neumeyer und Ismailca Usta.
Der VfB begann mutig, lief den Gegner früh in der eigenen Hälfte an und hatte zu Beginn deutlich mehr Ballbesitz. Das änderte sich aber nach einem unkontrollierten Hakentrick von Sebastian Graßl. Die folgende Linksflanke auf den zweiten Pfosten brachte Dijon Ramaj direkt zur Mitte und der einlaufende Goson Sakai traf per Direktabnahme unhaltbar ins kurze Eck zum 1:0 (09.). Aalen besaß nun die Spielkontrolle, proftierte aber erst in der 30. Minute vom nächsten Abwehrfehler des VfB. Nach einer Ecke stieg Julian Rümmele ungehindert am höchsten und traf per Kopf aus acht Metern zum 2:0. Zehn Minuten später erhöhte Aalen sogar auf 3:0. Goson Sakai durfte aus 23 Metern Maß nehmen, Torhüter Felix Junghan patzte beim Übergreifen und die Kugel schlug hoch im rechten Eck ein. Der VfB spielte ordentlich, ein Tor wollte trotz zweier guter Möglichkeit nicht gelingen. Nach feinem Doppelpass mit Usta scheiterte Florian Lamprecht am erfahrenen Torhüter Daniel Lamprecht (375 Spiele) und nach einem Spurt über 60 Meter fehlte es Lucas Schraufstetter an der Entschlossenheit im Abschluss und wurde am Fünfmeterraum noch geblockt.
Mattes wechselte zur 2. Halbzeit gleich auf sechs Positionen und die erste gute Möglichkeit hatte auch der VfB. Der nun im Zentrum spielende Fabian Eberle verlängerte eine Flanke von Lamprecht auf den zweiten Pfosten, aber Christian Heinloth traf nur das Außennetz. Mit Kolja Hermann vom SC Freiburg und dem beim 1. FC Köln ausgebildeten Jan Holldack standen bei den Gastgebern zwei weitere erfahrene Profis auf dem Rasen. Beim 4:0 in der 59. Minute patzte die Abwehr des VfB erneut. Holldack zog einen Eckball scharf an den kurzen Pfosten und Innenverteidiger Gino Windmüller köpfte unbedrängt ein. Windmüller mit seinen Stationen beim SSV Jahn Regensburg, Rot-Weiß Essen und dem Wuppertaler SV bringt es immerhin auf 304 Einsätze mit Drittligaerfahrung. Der VfB hatte sogar noch Glück, dass Dominik Wolfsteiner nach einer weiteren Ecke den Schuss von Daniel Bux von der Torlinie schlagen konnte. In der sehr fairen Begegnung ohne Gelbe Karte, blieb dem VfB sogar der Ehrentreffer versagt. Die beste Möglichkeit bot sich nach 83 Minuten nach einem Abspielfehler im Aufbau der Gastgeber. Fabian Eberle ging dazwischen, doch Athdedon Lushi zielte völlig freistehend knapp am Tor vorbei.
Während es für den VfR Aalen eine gelungene Generalprobe für den Punktspielauftakt bei Eintracht Haiger war, warten die Vereine in Bayern gespannt auf den 1. September. Dann will sich die Bayerische Staatsregierung äußern, ob wieder Zuschauer zugelassen werden.
VfB: Junghan (72. Baltzer), Graßl (46. Wolfsteiner), Topalaj (46. Waffler), Zitzelsberger, Lamprecht, Fries, Kryeziu (46. Federl), Schraufstetter (72. Panknin), Kügel (46. Heinloth), Neumeyer (46. Eberle), Usta (46. Lushi)
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